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Alf Dinglinger | Verhaltens- und Traumatherapie | Psychotraumatherapie

Psychotraumatherapie

Was sind Traumafolgestörungen?

Eine seelische Verletzung, genannt Psychotrauma, kann entstehen, wenn wir Situationen ausgesetzt sind, die deutlich außerhalb unserer bisherigen Vorerfahrung und Bewältigungsmöglichkeiten liegen. Unser Gehirn kann dann an seine Grenzen stoßen, diese schlimmen Erlebnisse zu verarbeiten. Damit erhöht sich das Risiko, dass abnorme, negative Erlebnisse vom Gehirn in einem unverarbeiteten Zustand „weggepackt“ werden - manchmal sogar so weit weg, dass wir den bewussten Zugang zu diesen Erinnerungen verlieren. Der unverarbeitete Zustand der Erinnerungen kann sich konservieren und bleibt damit unverändert – über Jahre und Jahrzehnte hinweg. „Die Zeit heilt die Wunden“, das trifft für diese Art von seelischen Wunden eher nicht zu.

Bleiben also abnorme, negative Erlebnisse unverarbeitet, lassen sich diese als pathogene Erinnerungen bezeichnen. Pathogene Erinnerungen können dann wesentlich zur Entwicklung, Verschlimmerung und Aufrechterhaltung von psychischen Störungen beitragen wie Depressionen, wiederkehrende Depressionen, Angststörungen (Panikstörungen, soziale Phobien, spezifische Phobien, generalisierte Angststörung, Zwänge), Missbrauch und Abhängigkeit von Medikamenten, Alkohol und Drogen, Anpassungsstörungen, Posttraumatische Belastungsstörungen und dissoziative Störungen. Liegen einer wiederkehrenden Depression pathogene Erinnerungen zu Grunde, kann von einer Depression als Traumafolgestörung gesprochen werden.

Eine Psychotherapie mit einer symptomreduzierenden Ausrichtung greift beim Vorliegen einer Traumafolgestörung zu kurz, kann aber ein erster wichtiger und notwendiger Behandlungsschritt sein. 

Ablauf einer Psychotraumatherapie?

Phase I: Diagnostik und Aufbau einer tragfähigen und vertrauensvollen Arbeitsbeziehung

Phase II: Stabilisierung und Ressourcenaktivierung

Phase III: Erinnerungsnachbearbeitung z.B. mit EMDR

Phase IV: Ressourcenorientierung, Rückfallprophylaxe und Therapiebeendigung

Prinzipien einer Traumatherapie?

Transparenz bzgl. des Behandlungsablaufes und der einzelnen Behandlungsschritte

Kontrolle durch Verstehen der Störungs- und Veränderungszusammenhänge, aktives Mitgestalten und das grundlegende Recht für Patienten, zu jedem Zeitpunkt während der Therapie „STOP“ sagen zu können. Bei einem „STOP“ stellt der Therapeut augenblicklich sein Handeln ein und es erfolgt gemeinsam die Klärung der Situation.

Struktur bedeutet, dass jeder einzelne Behandlungsschritt systematisch auf den nächsten aufbaut. Jeder Schritt ist wichtig für den nachfolgenden. Kein Schritt kann einfach so übersprungen werden.

Motivation und Veränderungsbereitschaft bedeuten für Patienten, Zeit und eine aktive Mitarbeit zur Verfügung zu stellen für ein regelmäßiges Fähigkeitstraining zwischen den einzelnen Therapiestunden.

Hoffnung durch die gemeinsame aktive Anstrengung von Patient und Therapeut das persönliche Leid beim Erinnern von alten Belastungsereignissen wahrnehmbar verringern zu können.